24-Stunden-Warnstreik bei Intersnack in Grevenbroich: Chips-Produktion steht still

24-Stunden-Warnstreik bei Intersnack in Grevenbroich: Chips-Produktion steht still

25 Sep 2024

Grevenbroich - Scharfer Protest bei salzigen Knabbereien: Bei Intersnack in Grevenbroich spitzt sich der Tarifstreit zu. In der Snack-Produktion stehen seit heute Morgen die Bänder still. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kündigt einen 24-Stunden-Warnstreik an. Die Produktion von „Funny-Chips“ sei genauso vom Warnstreik betroffen wie die von Tortillas. Die Streikenden werden, so die NGG Krefeld-Neuss, erst wieder am frühen Donnerstagmorgen an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Beim Warnstreik werde es auch noch einmal richtig laut: Für heute hat die NGG eine Protestkundgebung vor dem Intersnack-Werkstor in Grevenbroich angekündigt.

Die NGG startet damit die zweite Warnstreikwelle im Intersnack-Werk in Grevenbroich, das zur Süßwarenindustrie gehört. „Dabei geht es deutlich härter zur Sache. Der Warnstreik dauert länger. Und der Produktionsausfall wird damit auch deutlich größer sein als beim Auftakt-Warnstreik im Sommer“, so Claudia Hempel.

Bei Intersnack und in den anderen Betrieben der Branche herrsche „auf breiter Front Frust“ darüber, dass die Arbeitgeber bei den laufenden Tarifverhandlungen „extrem auf die Lohnbremse treten“. Auch bei der zweiten Verhandlungsrunde hätten sich die NRW-Vertreter vom Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) „völlig uneinsichtig gezeigt“.

Nach Gewerkschaftsangaben haben die Arbeitgeber „lediglich zwei Lohn-Minischritte“ angeboten. „Damit lassen sich die Löcher, die die Inflation in die Lohntüten der Beschäftigten gerissen hat und noch reißen wird, absolut nicht stopfen. Die Beschäftigten sollen munter Knabbereien und Süßes als ‚leckere Kalorien‘ produzieren. Die Arbeitgeber verordnen ihnen dafür aber eine krasse Lohn-Diät. Das funktioniert so nicht“, sagt Claudia Hempel.

Die NGG fordert 9,9 Prozent mehr Lohn. Mindestens soll jeder der mehr als 17.000 Beschäftigten der nordrhein-westfälischen Süßwarenindustrie jedoch mit 360 Euro mehr pro Monat nach Hause gehen. Für Azubis will die Gewerkschaft 190 Euro zusätzlich im Monat herausholen.

Anfang Oktober treffen sich Gewerkschaft und Arbeitgeber zur dritten und entscheidenden Verhandlungsrunde. „Da geht es um alles: hopp oder top. Entweder machen die Süßwarenproduzenten einen gewaltigen Lohnschritt nach vorne – oder bei Intersnack in Grevenbroich läuft bald für längere Zeit keine Chips-Tüte mehr vom Band“, sagt die Geschäftsführerin der NGG Krefeld-Neuss. Claudia Hempel macht deutlich: „Es liegt Streik in der Luft. Und den werden wir entschlossen durchziehen.“

Quelle-Archivbild: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)-Region Krefeld-Neuss/Stadt Grevenbroich

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