Naturschutzprojekt: Vorschulkinder entdecken die Welt der Wildbienen

Naturschutzprojekt: Vorschulkinder entdecken die Welt der Wildbienen

02 Jun 2025

Rhein-Kreis Neuss/Grevenbroich - In Grevenbroich summt und brummt es auf dem Außengelände der Kita Blumenwiese. Aber wer fliegt dort von Blüte zu Blüte? Die Vorschulkinder der Kita wissen nach der Teilnahme am Projekt „Wildbienen suchen ein Zuhause“ genau, wer da unterwegs ist. Mehr als 230 Vorschulkinder aus zehn Kindergärten im Rhein-Kreis Neuss haben an dem Wildbienenprojekt der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft teilgenommen und neben dem spielerischen Lernen zu verschiedenen Bienenarten und ihren Lebensweisen auch aktiv Wildbienenbehausungen gebastelt. Finanziell unterstützt wurde das Projekt durch den Rhein-Kreis Neuss.

Eine der teilnehmenden Kitas ist die Inklusive Kindertagesstätte Blumenwiese, in der das Projekt, das in allen acht Kommunen des Kreises zeitgleich durchgeführt wurde, jetzt vorgestellt wurde. „Die Kinder waren alle begeistert und haben mit großer Freude an diesem wunderbaren Projekt gearbeitet. Es ist beeindruckend zu sehen, wie stolz sie auf ihre Arbeit sind und wie viel sie dabei gelernt haben“, berichtet Andrea Lambertz-Bolten, Leiterin der Kita Blumenwiese.

Die zur Verfügung gestellten Wildbienensets enthielten neben Materialien zum Basteln von Nisthilfen außerdem Saatgut für einen Schmetterlings- und Wildbienensaum. „Ohne ein ausreichendes Nahrungsangebot mit Pollen und Nektar können Wildbienen nicht überleben. Pollen wird von den Wildbienenweibchen nicht nur zur eigenen Nahrung benötigt, sondern wird von ihnen vor allem auch als Vorrat den einzelnen Brutzellen beigefügt und dient der nachfolgenden Generation als Nahrung während ihrer Entwicklung von der Larve zur fertigen Wildbiene,“ führt Markus Reinders, stellvertretender Geschäftsführer der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, die Bedeutung einer Verknüpfung von Nist- und Nahrungsmöglichkeiten aus.

Kreisumweltdezernent Gregor Küpper erläutert, weshalb sich der Rhein-Kreis Neuss engagiert: „Nach der bereits erfolgreichen Durchführung des Wildbienenprojekts in zehn Kindergärten bei uns im Kreis im vergangenen Jahr wollten wir mit einer erneuten Förderung im Bereich Umweltbildung noch einmal in Kindergärten Aufklärung zum Thema Wildbienen leisten. Darüber hinaus haben wir 2024 ein Projekt gefördert, bei dem zahlreiche Kinder bei unserem Familienfest auf Schloss Dyck mit großer Begeisterung Wildbienenbehausungen aus Dosen und Niströhrchen gebastelt haben“, so Küpper.

„Wildbienen sind für unsere Wild- und Kulturpflanzen unverzichtbar. Mit ihrer Bestäubung sichern sie unsere Ernteerträge und sind durch eine besonders hohe Anzahl an Blütenbesuchen sogar noch effektiver als Honigbienen“, erläutert Anka Schmanke, Projektleiterin bei der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft.

Inzwischen sind allerdings die Hälfte aller Wildbienenarten in Deutschland durch fehlende Nistplätze oder ausreichende Nahrung bedroht. Viele Arten sind auf einzelne oder wenige Nahrungspflanzen spezialisiert. Deshalb ist ein vielfältiges Nahrungsangebot mit ungefüllten Blüten vom Frühjahr bis zum Herbst überlebenswichtig.

Für ihre Brut legen Wildbienen ihre Eier in Gängen in der Erde ab, nutzen Totholz oder abgestorbene Pflanzenstängel. Zunehmend fehlen solche Orte zur Eiablage. Umso wichtiger sind Wildbienenprojekte wie in diesen zehn Kindergärten im Rhein-Kreis Neuss, um schon bei den Jüngsten das Bewusstsein für den Schutz dieser interessanten und vielfältigen Tierart zu schaffen und Wildbienen einen Lebensraum zu bieten.

Quelle-Foto: Rhein-Kreis Neuss, Kreisdezernent Gregor Küpper, Markus Reinders (stellvertretender Geschäftsführer der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft) und Anka Schmanke (Projektleiterin bei der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft) in der Grevenbroicher Kita Blumenwiese

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