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Donnerstag, 21 November 2024
19 Jan 2021
Neuss - Angesichts zahlreicher offener Fragen im Zusammenhang mit der kurzfristig angekündigten Schließung der Geburtshilfe im Grevenbroicher Elisabeth-Krankenhaus zeigen sich die GRÜNEN im Rhein-Kreis Neuss irritiert - es besteht erheblicher Klärungsbedarf.
Aus einer „personellen Notlage“ heraus hat die Geschäftsführung des RheinlandKlinikums offenbar im Eilverfahren entschieden, die Geburtshilfe am Standort
Grevenbroich zum 1. Februar 2021 zu schließen. Dabei wirft nicht nur die intransparente Vorgehensweise Fragen auf:
Offen ist insbesondere, welche Maßnahmen seitens der Geschäftsführung ergriffen wurden, um dem absehbaren Fachkräftemangel frühzeitig entgegenzuwirken.
Simon Rock, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Rhein-Kreis Neuss reagiert demzufolge mit Erstaunen auf die kurzfristige Schließung: „Dass es einen Personalmangel gibt, weiß die Geschäftsführung sicherlich nicht erst seit gestern.
Wir erwarten Transparenz darüber, wie lange die Geburtsklinik geschlossen bleiben soll. Es ist ein großer Unterschied, ob es sich bei der Schließung um einen vorübergehenden oder um einen Dauerzustand handelt.“
Rock sieht hier insbesondere die Situation für die werdenden Eltern kritisch: „Gerade für die Eltern, die die Geburt ihres Kindes im Elisabethkrankenhaus geplant und angemeldet haben, ist die Situation im Grunde genommen untragbar.“ Sein Fazit: Planungssicherheit sieht anders aus.
Aus Sicht der GRÜNEN ist auch die Frage ungeklärt, wie die wegfallenden Leistungen der Geburtshilfe an den anderen Standorten des Rheinland-Klinikums in Neuss und Dormagen kompensiert werden können und welche alternativen Angebote die Qualität der Gesundheitsversorgung am Standort Grevenbroich zukünftig gewährleisten sollen.
Swenja Krüppel, Sprecherin des Ortsverbands der GRÜNEN in Grevenbroich weist diesbezüglich darauf hin, dass erst 2019 die Geburtshilfe des Elisabethkrankenhauses in Grevenbroich für ihre außerordentliche Patientenzufriedenheit ausgezeichnet wurde:
„Wir erwarten Klarheit darüber, wie die Krankenhäuser in Dormagen und Neuss diezusätzlichen Geburten auffangen sollen, ohne dabei die Qualität der Betreuung zu
vernachlässigen.“ Schließlich lasse sich eine Geburt nicht wie eine Knie-OP mal eben aufschieben, argumentiert die Grevenbroicher GRÜNEN-Sprecherin.
Mehr Transparenz erwartet Krüppel insbesondere von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke als einzigen Gesellschaftsvertreter des Kreises im Rheinland-Klinikum. Es könne nicht sein, dass werdende Eltern die Leidtragenden dieses mangelhaften Personal- und Planungsmanagements sind!
Quelle-Foto: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Fraktion im Rhein-Kreis Neuss