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Sonntag, 13 Oktober 2024
23 Aug 2019
Mainz(ots) - Gut eine Woche vor den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen zeichnen sich deutliche Gewinne für die AfD in beiden Bundesländern ab, während die bisher in Brandenburg führende SPD und die in Sachsen dominierende CDU starke Verluste hinnehmen müssen.
BRANDENBURG
Wenn schon am nächsten Sonntag gewählt würde, dann ergäben sich die folgenden Projektionswerte für die Parteien: Die SPD käme zurzeit auf 21 Prozent, die CDU auf 18 Prozent, die Linke auf 14 Prozent, die AfD auf 20 Prozent, die Grünen auf 14 Prozent und die BVB/Freie Wähler auf 4 Prozent, die FDP auf 5 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 4 Prozent.
Bei der letzten Landtagswahl 2014 war die SPD auf 31,9 Prozent gekommen, die CDU auf 23,0 Prozent, die Linke auf 18,6 Prozent, die AfD auf 12,2 Prozent, die Grünen auf 6,2 Prozent, die BVB/Freie Wähler auf 2,7 Prozent, die FDP auf 1,5 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 4,1 Prozent.
Diese Projektionswerte geben lediglich das Stimmungsbild für die Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellen keine Prognose für den Wahlausgang dar. Grundsätzlich sind bei diesen Werten auch die statistischen Fehlerbereiche von Umfragen zu berücksichtigen, weshalb ein Scheitern der FDP an der Fünf-Prozent-Hürde nicht auszuschließen ist. Darüber hinaus kann es bis zum Wahlsonntag für die verschiedenen Parteien durch unterschiedliche Mobilisierungserfolge noch zu entscheidenden Veränderungen kommen. Zudem wissen zurzeit 44 Prozent noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollen.
Gewünschter Ministerpräsident: Bei der Frage, wen man lieber als Ministerpräsidenten hätte, wird SPD-Amtsinhaber Dietmar Woidke von 61 Prozent gegenüber dem AfD-Spitzenkandidat Andreas Kalbitz bevorzugt, für den sich 8 Prozent aussprechen (Rest zu 100 Prozent: jeweils "kenne nicht", "weiß nicht" oder "weder noch"). Im Vergleich mit dem Spitzenkandidaten der CDU, Ingo Senftleben, liegt Woidke mit 48 Prozent gegenüber 23 Prozent vorne.
Spitzenpolitiker: Bei der Frage, was die Brandenburger von führenden Politikern halten, kommt Dietmar Woidke auf den besten Wert: Er erhält jetzt auf der Skala von plus fünf bis minus fünf einen Durchschnittswert von 1,6, Ingo Senftleben wird mit 0,8 bewertet und Andreas Kalbitz mit minus 2,0. Kalbitz kann aber mangels Bekanntheit nur von knapp der Hälfte aller Befragten bewertet werden. Andere Spitzenpolitiker sind noch unbekannter, so dass entsprechende Bewertungen nicht ausweisbar sind.
SACHSEN
Hier ergäben sich die folgenden Projektionswerte: Die CDU käme zurzeit auf 31 Prozent, die Linke auf 14 Prozent, die SPD auf 9 Prozent, die AfD auf 25 Prozent, die Grünen auf 10 Prozent, die FDP auf 5 Prozent, die Freien Wähler auf 3 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 3 Prozent.
Bei der letzten Landtagswahl 2014 war die CDU auf 39,4 Prozent gekommen, die Linke auf 18,9 Prozent, die SPD auf 12,4 Prozent, die AfD auf 9,7 Prozent, die Grünen auf 5,7 Prozent, die FDP auf 3,8 Prozent, die Freien Wähler auf 1,6 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 8,5 Prozent (darunter die NPD 4,9 Prozent).
Auch hier stellen diese Projektionswerte keine Prognose für den Wahlausgang dar. Und genau wie in Brandenburg ist aufgrund der statistischen Fehlerbereiche ein Scheitern der FDP an der Fünf-Prozent-Hürde nicht auszuschließen. In Sachsen wissen zurzeit 35 Prozent noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollen.
Gewünschter Ministerpräsident: Bei der Frage, wen man lieber als Ministerpräsidenten hätte, verfügt Michael Kretschmer (CDU) sowohl gegenüber dem AfD-Spitzenkandidaten Jörg Urban mit 68 Prozent zu 9 Prozent als auch gegenüber dem Linke-Spitzenkandidaten Rico Gebhardt mit 65 Prozent zu 8 Prozent über einen sehr deutlichen Vorsprung.
Spitzenpolitiker: Bei der Frage, was die Sachsen von führenden Politikern halten, kommt Michael Kretschmer auf der Skala von plus fünf bis minus auf einen sehr guten Durchschnittswert von 2,4. Martin Dulig (SPD) wird mit 1,7 bewertet, Rico Gebhardt mit 0,5 und Jörg Urban mit minus 0,9. Mehr als die Hälfte aller Befragten gibt dabei an, dass sie Urban und Gebhardt zu wenig kennen, um sie bewerten zu können.
Die Umfragen zu diesem Politbarometer Extra wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 19. bis zum 22. August 2019 unter 1.112 beziehungsweise 1.068 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten in den beiden Bundesländern telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die dortige wahlberechtigte Bevölkerung. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte. Das nächste Politbarometer Extra zu diesen beiden Wahlen sendet das ZDF am Donnerstag, 29. August 2019, im "heute journal".
Quelle-Grafik: obs/ZDF/Forschungsgruppe Wahlen