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Donnerstag, 21 November 2024
06 Nov 2024
Grevenbroich - In einem kürzlich im Erft-Kurier veröffentlichten Leserbrief wurden mehrere falsche Annahmen und spekulative Fragen zum geplanten Neubau der städtischen Obdachlosenunterkunft an der Ringstraße sowie zur Umstrukturierung der Stadtbetriebe geäußert. Die Stadt Grevenbroich stellt klar: Diese Aussagen basieren auf Falschinformationen und widersprechen den tatsächlichen Notwendigkeiten und Rahmenbedingungen, die diese Maßnahmen erforderlich machen.
„Die Stadt Grevenbroich handelt verantwortungsvoll und investiert in eine zukunftsfähige Infrastruktur – in den Stadtbetrieben ebenso wie in der dringend notwendigen Obdachlosenunterkunft. Solche Investitionen als Verschwendung darzustellen, ist weder sachlich gerechtfertigt noch fair gegenüber Bürgern ohne eigenes zu Hause,“ betont Bürgermeister Klaus Krützen.
Die bestehende Obdachlosenunterkunft „Am Rittergut“, Baujahr 1972, ist sowohl strukturell als auch sicherheitstechnisch in keinem guten Zustand. Eine Sanierung wäre wirtschaftlich nicht sinnvoll und würde die Standards in den Bereichen Hygiene und Brandschutz langfristig nicht gewährleisten. Der Neubau an der Ringstraße wurde daher als nachhaltige und sichere Lösung beschlossen.
Die steigenden Fallzahlen in der Obdachlosenhilfe sowie die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt machen es zusätzlich notwendig, Kapazitäten zu erhöhen und eine angemessene Unterbringung zu gewährleisten. Während im Jahr 2021 noch 35 Personen in der städtischen Obdachlosenunterkunft lebten, sind es aktuell 70 Personen. Viele dieser Menschen sind psychisch schwer belastet, häufig aufgrund multipler Problemlagen wie psychischen und körperlichen Erkrankungen sowie langjährigen Suchterkrankungen. Die Verwaltung weist in diesem Zusammenhang auf die rechtliche Verpflichtung der Stadt zur Abwendung von Obdachlosigkeit hin.
Entgegen der Behauptung, die Stadtbetriebe würden erweitert, geht es vielmehr um eine effiziente Zusammenführung an einem zentralen Standort an der Dr.-Paul-Edelmann-Straße. Das sogenannte „Martinswerk“ in Neurath musste aufgrund erheblicher gebäudetechnischer Mängel ersetzt werden. Ein zentraler Standort schafft zudem Synergien, reduziert Fahrtkosten und -zeiten und bietet moderne, geschützte Stellflächen für die hochtechnisierten Maschinen und Fahrzeuge.
Die Anmietung der Kaufmann-Immobilie erfolgte, um dort die im Hochbau eingesetzte Kolonne aus Frimmersdorf anzusiedeln, die bisher dort in der alten Feuerwache angesiedelt war. Auch dort wären umfassende Sanierungen erforderlich gewesen. Durch die Anmietung konnten bereits Synergien im Fahrzeugbereich erzielt werden.
Schließlich ist auch die Behauptung im Leserbrief, dass Gelder der Kinder- und Jugendarbeit gekürzt worden seien, ebenfalls faktisch falsch. Seit 2016 hat die Stadt Grevenbroich das Budget für diesen Bereich nicht gekürzt. Vielmehr wurden projektbezogene Mittel erhöht, um auf den wachsenden Bedarf angemessen reagieren zu können.
Es ist bedauerlich, dass Unwahrheiten unkommentiert und ohne Einordnung abgedruckt werden. Die Stadt Grevenbroich appelliert an die Bevölkerung, sich bei Fragen zur öffentlichen Sicherheit und Notwendigkeiten wie der Obdachlosenhilfe über die offiziellen Kanäle und Quellen der Stadtverwaltung zu informieren, um auf Grundlage von Fakten zu urteilen und die aktuelle Entwicklung nachzuvollziehen.
Wichtig: Der obige Text ist eine schriftliche Pressemitteilung der Stadt, die unverändert und ungekürzt von der Redaktion hier veröffentlicht ist.
Quelle-Archivbild: Stadt Grevenbroich