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Sonntag, 14 Dezember 2025
13 Dez 2025
Grevenbroich - In der Ratssitzung am 11.12.2025 haben Bürgermeister Klaus Krützen und Stadtkämmerer Arno Jansen den Entwurf des Haushalts 2026 für die Stadt Grevenbroich eingebracht. Der Etatentwurf sieht Gesamterträge von rund 242 Millionen und Gesamtaufwendungen von rund 251 Millionen Euro vor, das geplante Jahresergebnis liegt nach Abzug des globalen Minderaufwands bei minus 5 Millionen Euro. Damit bleibt Grevenbroich knapp unter der gesetzlichen 5-Prozent-Grenze für den Eigenkapitalverzehr und kann eine erneute Haushaltssicherung weiterhin vermeiden.
Steuererhöhungen sind im vorliegenden Entwurf nicht vorgesehen. Allerdings machte Kämmerer Jansen in seiner Rede zum Haushalt darauf aufmerksam, dass die reformierte Grundsteuer im laufenden Jahr hinter der Planung zurückbleibt und somit die angestrebte Aufkommensneutralität aktuell nicht erreicht wird.
Um den engen finanziellen Spielraum einzuhalten, wurden allen Fachbereichen Einsparvorgaben gemacht und nur ein Teil der zusätzlichen Personalbedarfe berücksichtigt. Zudem wird das Sondervermögen des Bundes das Grevenbroich über den NRW.Plan des Landes in Höhe von insgesamt 27,5 Millionen Euro erreicht bis 2029 vollständig zur Reduzierung der städtischen Zinslast eingesetzt.
Gleichzeitig hält die Stadt an ihrem hohen Investitionstempo fest: Für 2026 sind investive Auszahlungen von fast 62 Millionen Euro geplant, unter anderem für den Ausbau von Schulen und Offenem Ganztag, die Sanierung und den Neubau von Turnhallen, Investitionen in Feuerwehr, Straßen und Sportanlagen. Die Finanzierung erfolgt teilweise über Fördermittel, teilweise über eine Kreditaufnahme von rund 32 Millionen Euro.
Bürgermeister Krützen betonte bei der Einbringung, dass 2026 ein Jahr der Konzentration und Konsolidierung sei. Priorität habe die Stabilisierung der städtischen Finanzen, um handlungsfähig zu bleiben und begonnene Zukunftsprojekte im Strukturwandel, etwa am Standort Frimmersdorf und in Neurath, konsequent weiterzuführen.
Sorgen bereitet der Stadt die weitere Entwicklung der Kreisumlage. Für 2026 zeichnet sich eine Zahlung von rund 46,5 Millionen Euro ab. Damit liegt die Umlagezahlung höher als die die geplanten Netto-Einnahmen aus der Gewerbesteuer. Bürgermeister und Kämmerer haben deshalb im Rat an die im Kreistag vertretenen Fraktionen appelliert, diese Entwicklung kritisch zu prüfen und für Entlastungen der Städte einzutreten.
Der Haushaltsentwurf wird nun in den Fachausschüssen und Fraktionen beraten. Die Verabschiedung des Haushalts ist für das Frühjahr 2026 vorgesehen.
Quelle-Archivbild: Stadt Grevenbroich